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Timeline

Timeline ist in Coaching und Psychotherapie die Bezeichnung für eine 360°-Methode.

Es geht darum, in einzelnen gedachten oder tatsächlich im Raum ausgeführten Schritten zum angestrebten Ziel zu gelangen. Der Klient macht den jeweils nächsten Schritt erst, wenn er vorher möglichst alle Gefühle, Stimmungen, Ein-
drücke, Wahrnehmungen, die der aktuelle Standort auslöst, laut ausgesprochen hat.

Diese verbalisierten Wahrnehmungen werden einzeln auf Moderations- oder Karteikarten geschrieben und dem Klienten nach Abschluss, am Zielpunkt der Timeline, als spätere Gedächtnisstütze übergeben.

Wichtigste Frage bei jedem Schritt: Was brauchen Sie, was fehlt Ihnen noch, damit Sie den nächsten Schritt machen können?

Der Klient durchlebt modellhaft jeden einzelnen Schritt auf dem Weg zum selbst definierten Ziel. Er kann so genügend Sicherheit und emotionale Vertrautheit aufbauen, um die einzelnen Schritte dann tatsächlich in der Realität zu gehen.

Idee + Inhalt: Gestalttherapie | Strukturierter Ablauf: NLP | Beschriebene Adaption: A. Pego






360°-Methode

Bezeichnet den Ansatz, zu einer bestimmten Fragestellung möglichst alle relevanten Informationen, Wahrnehmungen, Eindrücke, Gefühle zusammenzutragen und auszuwerten.

Ziel ist es, eine bestimmte Frage von möglichst vielen (im Idealfall allen) Seiten zu beantworten, um dadurch zum einen Sicherheit, zum anderen neue Perspektiven für das eigene Verhalten zu gewinnen.

R. Levinson 1976 | C. Wilson 1980

Ein bekanntes Beispiel für 360°-Methoden ist das 360-Grad-Feedback als Instrument zur Beurteilung von Führungskräften.






Anker | Ankern

Ankern bezeichnet das bewusst herbeigeführte Verbinden gezielter Reize mit bestimmten Reaktionen.

Anker werden eingesetzt, um u.a.:
Ressourcenvolle Zustände gezielt herbeizuführen.
Namen, Begriffe oder Situationen abrufbar zu machen.

Anker funktionieren nach dem Prinzip Neurons that fire together wire together, also in etwa: "Gehirnzellen, die gemeinsam auslösen, verbinden sich untereinander".

Anker können über jeden der fünf Sinneskanäle installiert werden:

Visuelle Anker
Einsatz von Gesten und Mimiken
Einsatz von Symbolen (z. B. auf Uniformen), Bildern und Farben (z. B. auf Werbeplakaten)

Auditive Anker
Worte, die besonders betont werden (Lautstärke, Tonhöhe, Sprachgeschwindigkeit)
Geräusche, Melodien und akustische Signale (Alarmsirene der Feuerwehr)

Kinästhetische Anker
Raumanker (z.B. Bodenanker, d.h. das Einnehmen einer bestimmten Position im Raum führt zum geankerten inneren Zustand)
gezielte Berührungen - leichter Druck auf das Knie oder einen Punkt am Rücken

Olfaktorische Anker (Gerüche)
Beispiel: Der Geruch einer erlöschenden Kerze ruft "Weihnachtsstimmung" hervor.

Gustatorische Anker (Geschmack)
Beispiel: Beim Genuss einer bestimmten koffeinhaltigen Limonade summt man eine bestimmte Melodie aus einem Werbespot.

Durch die Kombination mehrerer Sinneskanäle, beispielswei-
se das Zusammendrücken von Daumen und Zeigefinger (kin-
ästhetischer Kanal) in Kombination mit dem betonten Ausspre-
chen eines passenden Wortes (z.B. perfectamente), kann man eindeutige Anker installieren.

Beim Ankern wird die klassische Konditionierungskette nach Pawlow durchlaufen, für deren Beschreibung er 1904 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin erhielt.

Quelle: NLPedia | Die NLP Enzyklopädie






Metaposition

Zur Lösung problematischer Situationen wird die Metaposition durch ein weiteres Blatt mit der Aufschrift META definiert und jeweils außerhalb einer Timeline abgelegt.

Der Begriff Metaposition beschreibt eine Wahrnehmungsposi-
tion, bei der der Klient sich selbst von "außen" sieht. Er betrach-
tet dann z.B. von außen, wie er sich in einer bestimmten Situa-
tion verhält, so als ob er ein unbeteiligter Beobachter wäre. Die Metaposition hilft dem Klienten, sich von seinen Gefühlen, Ge-
danken und Wahrnehmungen zu distanzieren und eine Situa-
tion möglichst objektiv und mit "neuen Augen" zu betrachten.

In Coaching und Psychotherapie ist es manchmal hilfreich, den Klienten die aktuelle Position wechseln zu lassen. Wenn der Klient z.B. auf einem Stuhl sitzt und eine Situation beschreibt, bei der starke Gefühle entstehen, dann kann der Coach oder Psychotherapeut den Klienten bitten, aufzustehen und sich "den Klienten anzuschauen, wie er auf dem Stuhl sitzt", welche Erfahrung er gemacht hat, was ihm helfen würde, usw.

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