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ERLEBNISTAG

DIE KLIENTIN

Monika F. (56). Langjährige Leiterin einer kommunalen Kultur-
einrichtung im Großraum Köln. Stammkundin.

Monika F. will sich auf eine leitende Position bei der Ruhr2010 GmbH bewerben (Projektmanagement, Essen: "Kulturhaupt-
stadt Europa 2010" und Kultur des Ruhrgebiets). Sie hat ihre Bewerbungsunterlagen fast fertig erstellt und möchte ihre Unterlagen optimieren und persönliche Bedenken im Zusam-
menhang mit einem Orts- und Stellenwechsel klären.

Ihre Themen:
Bewerbungsstrategie und -optimierung.
Check und Ergänzung der Bewerbungsunterlagen.
Check Bewerbungsmotivation und optimierte Stellenauswahl.
Anschreiben, Qualifikationsprofil, kreative Gestaltung, Versand.

Monika F. nimmt von MI-FR an einer Tagung in HH teil und ent-
schließt sich, das Wochenende als Kurzurlaub- bzw. Intensiv-
Coaching-Tag zu nutzen.

Für meine Vorbereitung hatte sie mir ihre Bewerbungsunter-
lagen gemailt und wir haben vor Ankunft telefoniert. Ich habe ihr die Übernachtung auf dem Feuerschiff im Hamburger Hafen
vermittelt.

DAS COACHING
DIE UMSETZUNG IM ALLTAG

Sechs Monate später:

F. wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie selbst hat im Anschluss an das positiv verlaufene Gespräch ihre Bewer-
bung zurückgenommen. Typischen Klüngel kannte sie schon von zu Hause. Die politisch am Ort verorteten „hoch wichtigen“ Herren schienen ihr nicht den Gestaltungsraum für kreative Ideen zu bieten, den sie sich von einer neuen Aufgabe erhofft hatte.

Monika F. ist nicht unglücklich, ganz im Gegenteil. Sie kann ihre bisherige Aufgabe nun mit anderer Wertschätzung wahrneh-
men, als das, was sie ebenfalls ist: Alt gewohnt, sicher und mit viel Raum für eigene Ideen und zeitlichen Freiräumen.

Ihre Kinder haben inzwischen ihre Ausbildungen begonnen. Sie hat dank einer Ernährungsumstellung 6 kg abgenommen und fühlt sich dynamischer. Ihre Ehe erlebt sie als zugewandter. Zwischendurch war sie kurzfristig verliebt. Sie hat jedoch be-
schlossen, lieber dem Alten eine neue Chance zu geben.

DER RAHMEN

Erlebnistag – Intensivcoaching
Inkl. Coach’n’Motion Bausteine
1 Tag | 12 h | 6 h Coaching

Die rot gekennzeichneten Links verweisen auf Methode | Technik | Intui-
tion zur jeweiligen Situation und enthalten vertiefende Informationen für Theorieinteressierte und Methodenaficionados.

Wir gehen in den Boberger Dünen spazieren. Bei Wind in den Haaren und den Füßen im weichen Sand kristallisieren sich im Gespräch die Themen heraus, die F. besonders beschäftigen.

Monika F. ist seit 18 Jahren in der gleichen leitenden Funktion und sehnt sich nach einer echten Herausforderung. Familie : Ihre Kinder sind in der Übergangsphase zwischen Schule, Aus-
bildung und Studium. Partnerschaft : F. und ihr Mann haben sich auseinander gelebt. Sie haben unterschiedliche Interessen
und pflegen eigene, weitgehend voneinander getrennte Freun-
deskreise. Gewicht : F. fühlt sich unbeweglich und hat Gelenk­
schmerzen.

Wir legen gemeinsam Prioritäten für den Tag fest:
Was ist wirklich wichtig, was ist in der kurzen Zeit zu schaffen, welches sind die zentralen Bausteine, womit sollten wir uns beschäftigen, damit die restlichen Steine ebenfalls ins Rollen kommen?

Die vorrangige Frage zu Beginn ist: Kann ich meine Familie bedenkenlos loslassen und in einer anderen Stadt arbeiten?
Ich schlage  F. vor, ihre Ideen, möglichen Reaktionen ihrer Fa-
milie, Bedenken, Ängste in einem Rollenspiel zu thematisieren und so spielerisch ‚real’ werden zu lassen.
Rollenspiel auf der Weide, mit natürlichen Requisiten: Äste, Blätter, Steine, Wiese, Gatter, Zaun, Bäume.

Während des Rollenspiels kommen Spaziergänger vorbei. Sie bleiben stehen und wundern sich, was wir tun. F. spricht mit ih-
nen und erklärt kurz, warum sie gerade einen Holzstamm an-
schreit (der Holzstamm hat gewonnen ;)). Wir halten kurz Rück-
sprache, wie es ihr mit dieser Exposition in der Öffentlichkeit geht, während sie ungewohnte Dinge tut. Anfänglich irritiert, fängt sie schnell an, Gefallen daran zu finden und schert sich wenig um bzw. amüsiert sich über die Reaktion der Passanten: Sie beginnt, ihren Weg unabhängig zu gehen.

Nach dem Rollenspiel sind die Zweifel verschwunden: Die Be-
werbung fällt leichter, die Familie wird für sich sorgen. Trotz ih-
res Alters, 56, will F. sich für eine neue Aufgabe in einer anderen
Stadt bewerben und dafür ggf. ihre alte Tätigkeit aufgeben.

Im Gasthof am Rande des Naturschutzgebietes sichten wir mit-
tags die bereits vorhandenen Bewerbungsunterlagen. Wir erar-
beiten die Neugestaltung der Unterlagen, stellen die Stärken der Klientin heraus und optimieren so ihr Anschreiben:
F. ist eine kulturell breit aufgestellte Persönlichkeit, mit langjäh-
riger Führungserfahrung, betriebswirtschaftlichem Hintergrund und Kontakt zur Kommunalpolitik. Ihre Schwäche, fehlende Netzwerke im direkten Umfeld des neuen Arbeitgebers, will sie mit einem Überraschungsmoment kompensieren. Sie setzt auf künstlerische Gestaltung der Unterlagen: Eine Seite der Bewer-
bung wird in Origamitechnik gefaltet und im Spezialkarton ver-
packt. Die personalisierte Bewerbung soll der Geschäftsfüh-
rung der Ruhr2010 GmbH durch einen Boten zugestellt werden.

Wir erörtern die Umstände der Ausschreibung. Ich erfahre, dass
es mehrere zu besetzende Positionen gibt. Wir besprechen kurz die Inhalte der einzelnen Ausschreibungen. Die Klientin hat sich intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt. Bisher hatte sie sich jedoch ausschließlich auf Bekanntes, eine Position in der Geschäftsführung, konzentriert – ein entscheidender Aspekt, den ich noch vertiefen will.
Auf dem Weg zum Parkplatz entdecken wir ein großes Werbe-
plakat eines Baumarktes. Ich rege an, dieses Bild analog asso-
ziativ zum kreativen Überprüfen der Bewerbungsentscheidung zu nutzen.

Mithilfe dieser Übung überdenkt F. ihre Bewerbungsentschei-
dung und beschließt, sich lieber auf eine der ebenfalls ausge-
schriebenen Projektleiterstellen zu bewerben.

Nach dem Durchleben des Alten, der strategischen Planung und dem assoziativen Überprüfen des Neuen nutzen wir den Abend zur bewußten Entspannung.

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DIE INVESTITION

Honorar Basissatz (netto):  € 200.00|h

Intensivcoaching Tagessatz                  € 1700.00
Gastronomie, Hammam                        €   400.00
Telefon-|Email-Coaching,
Vor- und Nachbereitung 5h                    € 1000.00

Übernachtung auf dem Feuerschiff

Berufliche Fortbildungskosten kann F. steuerlich geltend machen.
Die fehlende Herausforderung, das Gefühl, einen beruflichen Neuanfang zu brauchen, hat sie auf ihre Weise gelöst. Sie gründet nebenberuflich ein Kreativlabel, für das sie witzige und modische Modelle in großen Größen aus Filz und Strick entwirft. Die fertigen Entwürfe werden in Heimarbeit von Frauen aus der Umgebung gefertigt. Sie selbst sorgt für Ideen und die Vermarktung.
Das Hammam am Hafen hat uns zwei Plätze auf seinem „Nabelstein“ reserviert. Wir genießen unsere Massagegänge im warmen Wasserdampf. Anschließend eingehüllt in weite, flauschige Bademäntel und riesige Tücher bekommen wir leckeres Obst, frisch gepresste Säfte und duftenden Tee aus dem Samovar.

Nach dem Besuch des Hammam begleite ich Monika F. zurück zu ihrem Schiff. Am nächsten Tag reist sie nach einer entspann-
ten Nacht freudig entschieden gen Süden.

In der folgenden Woche telefonieren wir. F. mailt mir ihre fertig-
gestellten Bewerbungsunterlagen. Ich mache letzte Veränder-
ungsvorschläge.

Danach geht ihre kreative Bewerbung - die einzelne Bewer-
bungsseite, origamigefaltet - per Kurier auf die Reise.

DIE COACHINGERGEBNISSE

Monika F. hat ihre Prioritäten klarer erkannt und benannt.
Sie hat sich bewusst für eine andere Stellenausschreibung entschieden und sich nicht automatisch auf die gleiche Aufgabe wie bisher beworben.

Sie hat sich bewusst mit ihrer bisherigen Arbeit, ihren Rollen in der Familie als Frau und Mutter und in der Öffentlichkeit aus-
einandergesetzt.

Sie will privat die Weichen neu stellen, weniger für die Familie und deren alltägliche Anliegen da sein und sich zeitliche Frei-
räume erobern.

Sie will zunehmend eigene Wege gehen, unabhängiger von der Reaktion ihres Umfeldes.

Sie wollen Heike M. beim Impulscoaching begleiten? Mehr ...
Georg S. hat sich beruflich neu orientiert. Mit tiefgreifenden Kon-
sequenzen für sein Privatleben.
Wie ich diesen Prozess unterstützt habe? Mehr ...

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